Die zweite Nacht im Kloster war nicht mehr gar so kalt, aber immer noch kalt. Das Dorf lag in einem Talkessel und auch noch ein paar Hoehenmeter hoeher als das Kloster. Jedes Dorf in Myanmar hat sein eigenes Kloster. Ist es zu klein, schliesst es sich mit dem Nachbardorf zusammen. Um ein Kloster zu unterhalten, braucht es 50 Familien. Die Moenche und Novizen bekommen alles Essen von den Dorfbewohnern. Jeder Mann in Myanmar geht mindestens einmal in seinem Leben in ein Kloster. Viele gehen fuer ein paar Jahre als Novizen und spaeter als Moench nochmals, dann jedoch nur noch fuer ein paar Wochen oder Monate. Bis zwanzig Jahre ist man Novize, nachher Moench, unabhaengig davon, wie lange man im Kloster ist oder bleibt. Haben die Eltern Muehe mit der Erziehung ihrer Knaben, schicken sie diese einfach ins Kloster. Das harte Klosterleben soll sie wieder zur Vernunft bringen. Es gibt auch Nonnenkloester, jedoch nicht so viele und selten auf dem Land. Dies waere doch auch etwas fuer unsere verwoehnten Knaben!
Waehrend des Abendessens stroemten immer mehr Frauen ins Kloster. Nicht jedoch, um zu beten, sondern um sich um den Fernseher zu versammeln. Am naechsten Tag reisen die zwei Leiterinnen eines Agrarworkshops der UNO ab und deshalb wurde der Obermoench gefragt, ob er noch Petrol fuer den Generator hat (Strom kommt nur aus dem Generator und das Wasser aus dem Brunnen). Spaeter kamen auch Kinder und Maenner und so versammelte sich im Laufe des Abends das halbe Dorf im Versammlungsraum des Klosters und schauten im Fernsehen Karaokevideos an. Diese Videos sind der Renner in Myanmar, darueber in einem Beitrag uebers Busfahren mehr. Die Maenner sassen direkt vor dem Fernseher und die Frauen hinten, eine Durchmischung der Geschlechter fand nicht statt. Von uns nahmen die Leute nur am Rande Notiz. Weil am naechsten Tag Vollmond war und der Vollmond mit einer Feier im Kloster gefeiert wird, gingen die meisten Leute schon bald wieder nach Hause. Als wir erwachten, waren erneut sehr viele Leute im Versammlungsraum. Sie brachten die Opfergaben fuer das Kloster und Buddha. Zu diesem Anlass trugen alle ihre schoensten Kleider. In einem anderem
Trotz der tollen Erlebnisse wird mein Weg nicht ins Kloster fuehren.
Patrik
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