Montag, 29. Oktober 2007

Lao P.D.R.

Der offizielle Name von Laos ist Lao Public Democratic Republic, wobei dieses Land so demokratisch ist damals die DDR (Deutsche Demokratische Republik) oder heute China. Laos gehoert zu den wenigen verbliebenen kommunistischen Laendern. Nach meinen Informationen gibt es noch fuenf kommunistische Laender, neben Laos und Vietnam noch China, Kuba und ?. Vielleicht weiss es jemand von euch. In Laos zeigt sich dies jedoch nicht so offensichtlich wie in Vietnam. Das einzige sichtbare Zeichen sind die Hammer und Sichel-Fahnen, die oft neben der offiziellen Landesfahne aufgehaengt werden.

Die Einheimischen sagen fuer P.D.R. "please don't rush". Dies sagt schon viel aus ueber das Land und das meine ich positiv. Hier ist alles viel gemuetlicher und weniger hektisch als in den Nachbarlaendern. Die Einzigen, welche sich zwischendurch aufregen sind Touristen, die wegen irgend etwas nicht zufrieden sind. So nervten sich einige, dass der Bus unterwegs tanken geht statt waehrend der Wartezeit. Dies ist aber einleuchtend, da die Tankstelle am Weg liegt und somit weniger herumgefahren wird. Uns gefaellt diese Gemaechlichkeit jedoch, denn wir haben auch Zeit und sind nicht im Stress wie andere. Die einzige Deadline fuer uns ist das Ablaufdatum des Visa.

Laos gehoert zu den aermsten Laendern der Welt. Haelt man sich jedoch nur in der Hauptstadt Vientiane (Wer hat vorher von dieser Stadt schon einmal etwas gehoert?) auf, erhaelt man einen anderen Eindruck. Auf den Strasse bewegen sich hauptsaechlich grosse Pick up's im Stile Toyota Hilux 2,4 oder 2,7 l und zwar die neusten Modelle mit getoenten Scheiben. Kleinwagen wie bei uns sieht man sehr selten. Haeufig zu Gesicht bekommt man jedoch den alten VW Kaefer und andere Oldtimer. Allgemein sieht man wenig Autos auf den Strassen, die Geschwindigkeitslimite innerorts liegt uebrigens bei 30 km/h.

Wenn man sich in der Hauptstadt ein wenig genauer umsieht, entdeckt man viele Bueros internationaler Hilfsorganisationen wie WHO, UNICEF, Rotes Kreuz aus verschiedenen Laendern, aber auch von bilateralen Entwicklungshilfeprogrammen oder von NGO's. Im ganzen Land findet man Schilder, welche darauf hinweisen, dass diese Strasse, Bruecke, Beleuchtung, Schule, etc. dank der Unterstuetzung eines bestimmten Landes erstellt werden konnte. Besonders Frankreich als ehemalige Kolonialmacht, der Nachbar Thailand und die regionale Supermacht Japan tun sich hervor, aber auch ein Schild mit der italienischen Fahne haben wir schon gesehen. Trotzdem liegt noch manches im Argen, so werden quadratmetergrosser Loecher im Trottoir (Buergersteig) nicht geflickt, kaputte Lampen nicht ausgewechselt, Busverbindungen existieren nicht mehr, weil die vor zwei Monaten weggeschwemmte Bruecke noch nicht repariert ist.

Sobald man die Staedte verlaesst, aendert sich das Bild. In den meisten Doerfer leben die Menschen in Bambushuetten, haben keine Strom- oder Wasserversorgung. Auch sind viele Strasse noch nicht geteert, sondern holprige Sandpisten. Kuehe und Wasserbueffel spazieren gemuetlich ueber die Strassen, Hunde sitzen sowieso ueberall herum. Reparaturen des Motorrades, des Autos oder LKW's werden direkt auf der Strase vorgenommen.

Im Moment ist Laos ein tolles Reiseland und legen allen ans Herz, hierher zu kommen. Es ist touristisch nicht so verdorben wie Thailand, die Leute sind nicht so geldgierig wie in Vietnam. Wie sich das Land in den naechsten Jahren entwickeln wird, wird sich noch zeigen. So wie wir von verschiedener Seite gehoert haben, soll Vietnam vor ein paar Jahren noch ganz anders gewesen sein, eher so wie Laos heute. Wir hoffen fuer Laos nur das Beste.

Patrik

Sonntag, 28. Oktober 2007

Phonsavan - Der geheime Krieg und Ebene der Tonkruege

Zwischen 1964 und 1975 fuehrten die Amerikaner den "Geheimen Krieg" in Laos. Dieser Krieg wurde von den Amerikanern erst 1970 zugegeben. Auf dem Rueckweg von ihren Einsatzfluegen von Thailand aus Richtung Vietnam bombardierten die Amerikaner grosse Teile von Laos. Gruende waren unter anderem der Ho-Chi-Minh-Pfad im Sueden, ueber den die Nordvietnamesen ihren Nachschub in den Sueden des Landes organisierten. Daneben wollten die Amerikaner den Opiumanbau unter ihre Kontrolle bringen. Ebenfalls genannt wird, dass sie aus Sicherheitsgruenden die Bomben vor der Landung in Thailand abwerfen mussten, wenn sie unverrichteter Dinge aus Nordvietnam zurueckflogen. Zudem glaubten viele amerikanische Soldaten, dass Thailand und Vietnam aneinandergrenzen ...

Noch heute ereignen sich monatlich bis zu 26 Unfaelle mit nicht-detonierten Sprengkoerpern. Der groesste Teil der Bomnben waren Clusterbomben, die etwa 670 kleine Sprengkoerper enthalten, Bombies genannt. Im Flug teilt sich die Clusterbombe und die Bombies verteilen sich auf eine groessere Flaeche. Waehrend unseres Aufenthaltes hoerten wir die gewollte Detonation eines dieser gefundenen Bombies. Deshalb findet man vielerorts mit Bombenkratern uebersaete Landschaften. Waehrend der Regenzeit sammelt sich in vielen dieser Kratern Regenwasser und es entstehen unzaehlige kleine Seen.

Der Besitzer des Guesthouses Mr. Kong Keo erzaehlte in gutem Englisch viel und sehr eindruecklich ueber den Krieg und seine Zerstoerungen. Viele Menschen fluechteten tagsueber in Hoehlen, um nachts den Reis anzubauen. Mehrere Monate oder sogar Jahre lebten sie in den Hoehlen. Einmal wurde auch eine solche Hoehle von einer Rakete getroffen und viele Menschen starben. Ergaenzt wurden seine Ausfuehrungen durch einen von Kanadiern gedrehten Dokumentarfilm.

Leider konnte der Guesthousebesitzer nicht mit uns auf die Tour gehen, er sei busy erklaerte er uns. Es stellte sich dann am Abend heraus, dass er Freunde eingeladen hat, um am TV Thaiboxkaempfe anzuschauen. Die Region um Phonsavan hat nur abends von 18.00 Uhr bis am Morgen um 6.00 Uhr Strom, wenn ueberhaupt, denn einen Abend hatten wir keinen Strom. Deshalb wurde der Fernseher an eine Autobatterie angeschlossen. Als wir zurueckkamen, lag der "Duft" von einigen geleerten Beerlaoflaschen in der Luft und Mr. Kong erzaehlte mit glasigen Augen, dass sie auf die Kaempfer gewettet hatten.

Nach der Besichtigung eines Kraterfeldes besuchten wir ein Dorf, in dem die Bewohner die Bombenhaelften fuer verschiedene Zwecke brauchen. Als Zaun, als Blumenkisten, um darin Gewuerze anzupflanzen oder als Stelzen fuer die Vorratsspeicher. Gemaess dem Film wird das Metall der Bomben auch geschmolzen um daraus Alltagsgegenstaende zu schmieden. Da Phonsavan auf einer Hochebene auf 1200 Metern liegt, wird es abends ziemlich kalt und wir waren froh, dass wir uns um ein Feuer setzen konnten. Als Feuerstelle wurde, wie zu erwarten, eine Bombenhaelfte benutzt.

Das am Markt gekaufte Mittagessen nahmen wir an einem schoenen Wasserfall mitten im Dschungel zu uns. Der einzige Haken war der dreiviertelstuendige Fussmarsch, der zuerst steil nach unten fuehrte und natuerlich auch zurueck. Als uns der Guide erklaerte, dass am Fusse des Wasserfalls Reis angepflanzt wird und die Bauern den Weg jeden Tag zuruecklegen und auch der geerntete Reis ueber diesen Weg hochkommt, hielten wir uns mit weiteren kritischen Bemerkungen zurueck. Da der Guide Student an der oertlichen "paedagogischen Hochschule" ist, konnten wir uns endlich ueber den Tag der Lehrer informieren. An diesem Tag findet keine Schule statt und die Lehrer feiern ein Fest, zu dem sie von den Schuelern Geschenke bekommen. Geschenkt werden Gebrauchsgegenstaende und Schmuck, auf jeden Fall kein Essen. Falls dies von Schuelern gelesen wird ...

Als Abschluss unserer Tagestour besuchten wir die Ebene der Tonkruege, wobei die deutsche Uebersetzung des franzoesischen "Plaine des jarres" missverstaendlich ist, denn es handelt sich um Steinkruege. Bis jetzt wurde noch keine einleuchtende Erklaerung fuer diese ueberdimensionierten Steinmonolithen gefunden. Gemaess einer Legende tranken die Riesen Kha vor Tausenden von Jahren Reiswein daraus. Wenn man bedenkt, dass der groesste Steinkrug 3,25 m hoch und einen Durchmesser von 3 m hat, kann man sich vorstellen, wie gross diese Riesen sein mussten, um den 15 t schweren Krug heben zu koennen. Gemaess einer anderen Theorie wurden sie als Urnen benutzt. Da jedoch nur ein Krug einen Deckel hat, ist auch diese Theorie nicht stichhaltig. Wie auch immer, die Ebene war sehr eindruecklich. Erst vor kurzem konnte die laotische Regierung die Anerkennung der Staette zum Weltkuturerbe beantragen, weil die Felder wegen der nicht-detonierten Sprengkoerper nur schwer zugaenglich waren.

Patrik

Dienstag, 23. Oktober 2007

Vang Vieng - das Backpackerzentrum von Laos

Karstfelsen, Hoehlen und eine ideale Lage an einem Nebenfluss des Mekongs machen Vang Vieng zum Backpackerzentrum im Norden von Laos. Fuer die meisten Reisenden ist das kleine Staedtchen, das eigentlich nur aus einer Hauptstrasse besteht, an welchen sich Shops, Restaurants und Bars aneinanderreihen, ein beliebter Zwischenstopp. Fuer viele Kurzurlauber endet hier auch groessteenteils die Reise, da sie nur den Norden mit Luang Prabang, Vang Vieng und dann rund 3 Busstunden suedlich die Hauptstadt Vientiane besuchen und danach nach Thailand/Bangkok zurueckkehren.

Das erste Mal seit wir in Laos sind, wurde hier fuer uns der Massentourismus spuerbar. Die Restaurant mit einer westlichen (give Pizza a chance ) Karte sind hier in der Ueberzahl. Aus den Bars toenen westliche Popsongs, anstelle des Thaipops, welchen wir jeweils waehrend der Busfahrten in lokalen Bussen zu Ohren bekamen. Das Beerlao fliesst allabendlich in Stroemen und die vorwiegend sehr junge Travellerszene geniessen die absoluten Spottpreise der alkoholischen Getraenke. Andere Restaurants locken mit loungeartiger Atmosphaere, wo man sich auf Decken und Kissen flaetzen kann und dann den ganzen Abend Folgen der amerikanischen Soap "Friends" auf Grossbildschirm ansehen kann.

Das Angebot an sportlichen Aktivitaeten wie Kajakfahren, Mountainbiken, Klettern, Tubing, Trekking,... ist fast unerschoepflich. Darum und nicht zuletzt eben wegen der atemberaubend schoenen Landschaft in der Umgebung haben wir uns auch zu einem Zwischenstopp hier entschieden.

Am ersten Tag mieten wir uns in unserem Gaestehaus Mountainbikes, um die Umgebung zu erkunden. Hier gibt es mindestens 10 Hoehlen zu erkunden. Wir entschlossen uns zu einer Tour zur Poukham-Hoehle, in der sich eine liegende Buddhastatue befindet. Nachdem wir eine Holzbruecke ueberquerten, bei welcher wir je 6000 Kip (1,80 CHF) Wegzoll bezahlen mussten, folgten wir einer holprigen Schotterstrasse. Schon nach wenigen Kilometern hoerte ich ploetzlich einen Knall und hatte in der Folge einen platten Reifen. Inmitten von Reisfelden blieb uns nichts anderes uebrig, als das Fahrrad den ganzen Weg zurueckzuschieben, um ein anderes auszuleihen. Bei der Bruecke erinnerte sich die Kassiererin lachend an uns, sodass wir bei der zweiten Ueberquerung nichts mehr bezahlen mussten. Die Route fuehrte durch die imposante Karstfelsenlandschaft, durch kleine Doerfer und entlang von Reisfeldern, welche kurz vor der Ernte stehen. Ab und an mussten wir mit den Velos kleinere Holzbruecken ueberqueren, welche ueber kleinere Baeche fuehrten. In diesen genossen jeweils die Kinder aus den Doerfern eine erfrischende Abkuehlung. Bei einer solchen Bruecke verpflegten wir uns an einem Stand mit frischen, kuehlen Trinkwasser und ruhten uns ein wenig aus. Ploezlich hoerten wir ein Geraesch aus dem nahen Gebuesch und eine Gruppe von etwa 6 Kindern im Alter von 3 bis 6 Jahren marschierte in der Folge splitternackt und ungehemmt an uns vorbei, jeder Knirps hatte sein Buendel Kleider unter den Arm geklemmt...

Um zur besagten Hoehle mit der Buddhastatue zu gelangen, fuerte ein steiler Fusspfad an einem dieser Karstfelsen in die Hoehe. Die liegende Buddhastatue befindet sich in Eingangsbereich, sodass sie von aussen noch Licht erhaelt und auch fuer die Sandalentouristen zu besichtigen ist. Ausgeruestet mit Stirnlampe und gutem Schuhwerk erkundeten wir auf eigene Faust noch weitere 200 Meter der Hoehle, bis wir das Ende erreichten. Wir konnten hier grosse Stalaktiten sowie Stalakmiten sehen.

Der Rueckweg nach Vang Vieng war dann sehr muehsam. Unsere Fahrraeder liessen uns ein zweites Mal im Stich. So sprang bei Patriks Rad immer wieder die Kette vom Zahnkranz, was uns x-mal zum Anhalten zwang. Zum Schluss waren wir etwas entnervt, dass wie die letzten 3 Kilometer die Fahrraeder schoben!

Am zweiten Tag in Vang Vieng wollten wir uns im Tubing versuchen. Ausgeruestet mit zwei aufgeblasenen LKW-Schlaeuchen und einer wasserdichten Tasche brachte uns ein Sammeltaxi vier Kilometer flussaufwaerts. Nun konnten wir uns in den LKW-Reifen sitzend den Fluss hinutertreiben lassen. Die Hauptattraktionen unterwegs sind die zahlreichen Bars am Flussufer. Mit langen Bambusstoecken oder Seilen werden die Touristen an Land gezogen. Auch in diesen Bars fliesst dann das Beerlao und der LaoLao (Reisschnaps) reichlich. Daneben kann man sich aber auch etwas sportlich betaetigen, sei es mit Volleyball, Boccia und Sepak Takraw (eine suedostasiatische Variante von Volleyball, welches mit dem Kopf und den Fuessen und einem kleinen, aus Bambus geflochtenen Ball gespielt wird). Auch kann man sich auf spektakulaeren Seilbahnen oder an Konstruktionen, welche Tarzans Lianen aehnlich sind, vom Ufer in den kuehlen Fluss schwingen. Je nach dem, in wie vielen Bars man unterwegs stoppt, dauert eine Tubing Tour zwischen eineinhalb und ... Stunden. Wir waren etwa 4 Stunden auf dem Fluss. Unterwegs ist es ziemlich gemuetlich, so dass wir uns ueberlegten, welche Strecke der Thur sich am besten fuers Tubing eignen wuerde und ob es sich lohnen wuerde, eine Tubingfirma zu gruenden, wenn wir wieder zu Hause sind.

Bettina

Luang Prabang

Wir moechten euch hier einen Tag in der ehemaligen Koenigsstadt Luang Prabang schildern. Nach der zweitaegigen Bootsfahrt auf dem Mekong kamen wir hier an. Im 18. Jahrhundert standen hier 65 Kloester, in 29 davon leben heute noch Moenche. Jeden Tag findet in den Morgenstunden das dag bat, der Almosengang statt. Dem Alter nach aufgereiht, gehen die Moenche und Novizen durch die Strassen und erhalten von den Glaeubigen ihr Essen fuer den Tag.

Dieses Erlebnis wollten wir uns natuerlich nicht entgehen lassen und so fragten wir im Guesthouse, um welche Zeit dies stattfindet. Um Viertel nach fuenf, war die Antwort. Also verabredet wir uns mit Sophie, mit der wir seit der Gibbon Experience zusammen reisen, und einer Kollegin von ihr um fuenf Uhr. Auf leisen Sohlen schlichen wir durch das Guesthouse, um die Angestellten, die im Eingangsbereich auf dem Boden schlafen nicht zu wecken. Kaum waren wir draussen, wurden wir von drei Almosenverkaeuferinnen bestuermt. Mit dem Satz "You like the monks" wurden wir aufgefordert, uns fuer den Almosengang einzudecken. Dies liess schon erahnen, was auf uns zukommt.

Der Almosengang begann dann erst um sechs Uhr. Eine Gruppe von aelteren Japanern oder Koreanern hat sich auf Stuehlen am Strassenrand aufgereiht. Nur wenige Einheimische waren zu sehen. Die Moenche gingen mit stoischer Ruhe, jedoch mit zuegigem Schritt an den Glaeubigen vorbei. Einige der Gaben, vor allem Klebreis gaben sie gleich an Bettler weiter. Auch sonst gehoeren die Moenche zum alltaeglichen Bild. Oft sieht man sie in Zweier- oder Dreiergruppen unterwegs, meist mit einem Regenschirm "bewaffnet", um sich vor der Sonne zu schuetzen, da es ihnen nicht erlaubt ist, den Kopf zu bedecken. Oder man trifft einen Moench im Internetshop wie gerade jetzt.

Um die fruehen Morgenstunden zu nutzen, stiegen wir nach dem Fruehstueck zum Phousi hinauf. Dies ist der Hausberg Luang Prabangs, von dem man einen tollen Blick auf die Tempellandschaft und den Mekong hat. Ueber 329 Stufen fuehrt der Weg nach oben, vorbei am Heiligen Fussabdruck Buddhas. Er scheint ziemlich grosse Fuesse gehabt zu haben. Tatsaechlich bietet sich einem vom Phousi ein schoenes Panorama.

Weil das Palastmuseum Dienstags geschlossen ist, spazieren wir dem Mekong entlang zum Vat Xieng Thong, einem der beeindruckendsten Kloester von Laos. 1560 wurde es als koenigliches Kloster erbaut. Wir verschonen euch hier mit weiteren Details zu dieser praechtigen Anlage, verweisen euch auf die Fotoseite, wo bald entsprechende Fotos erscheinen werden.

Vor dem Ausflug zum Wasserfall Kuang Xi verpflegen wir uns in einem Restaurant am Mekong. Fuer die 32 km lange Strecke brachte der Fahrer fast 45 min, da innerorts die Geschwindigkeit auf 30 km/h begrenzt ist und er ausserorts auch nicht viel schneller fuhr. Daneben hat es immer wieder Kuehe und Wasserbueffel, welche gemuetlich ueber die Strasse gehen und natuerlich Vortritt geniessen. Der Wasserfall liegt in einer Dschungellandschaft und stuerzt ueber 30 m in die Tiefe. An den Seiten fuehren Wege nach oben, wobei derjenige, den wir fuer den Weg nach oben gewaehlt haben, stark an die Gibbon Experience erinnerte. Oben angekommen, durchwateten wir den Fluss, um an der anderen Seite runterzugehen. Unterhalb des Wasserfalls hat es Badestelle. Obwohl das Wasser ziemlich kalt war, liessen wir uns das erfrischende Bad nicht entgehen.

Fuer das Abendessen gingen wir an den Nachtmarkt, wo wir an einem Stand ein vegetarisches Buffet fuer 5000 Kip (1 Fr. entspricht etwa 7400 Kip) pro Teller assen. Die Teller konnten dabei gefuellt werden wie man will. Das obligatorische BeerLoa kostet mit 9000 Kip fast das Doppelte (ist aber auch eine grosse Flasche, 640 ml). Nachdem wir durch den Nachtmarkt geschlendert waren, bis dieser gegen 22.00 Uhr schloss, gingen wir ins Hive, eine angesagte Bar, bis sie uns auch dort um Mitternacht rauswarfen.

Keine Angst, dies ist auch fuer uns kein normaler Tag, aber genau so hat es sich abgespielt. Die vier wichtigsten Attraktionen einer Stadt am gleichen Tag tun wir uns sonst nicht an, sondern es nehmen es gemuetlicher. Die naechsten drei Tage in Luang Prabang bestanden dann auch hauptsaechlich im Ausschlafen, verschiedenen Marktbesuchen und dem Besuch des Palastmuseums.

Patrik

Donnerstag, 18. Oktober 2007

Mit dem Slow Boat auf dem Mekong

Nach der Gibbon Experience entschlossen wir uns, die Strecke von Houay Xai bis nach Luang Prabang auf dem Mekong mit einem sogenannten Slow Boat zurueckzulegen. Eine zweitaegige Reise mit jeweils rund sieben Stunden auf dem Boot. Diese Fahrt gehoert zu den Hoehepunkten einer Laosreise.

Die Ausstattung dieser Langboote variiert und ist dann auch zufaellig. Denn die Bootsbesitzer koennen sich auf einer Liste eintragen und sind dann zirka alle 3 Monate an der Reihe, Touristen auf dem Mekong zu befoerdern, was natuerlich ein lukrativeres Geschaeft ist, anstelle von Guetern wie Reis, Mais o.a... So faehrt dann pro Tag immer nur ein Boot. Was soviel bedeutet, dass die Boote in der Hauptsaison ziemlich ueberfuellt sind. Dann sind manchmal bis zu 80 Leute auf einem Boot. Unseres war mit rund 40 bis 50 Touristen sehr gut besetzt.

Unterwegs stoppt das Boot bei unterschiedlichen Doerfern, wobei es keinen eigentlichen Fahrplan oder offizielle Anlegestellen gibt. Die Menschen stehen jeweils am Ufer und winken mit einem Tuch, was fuer den Kapitaen soviel bedeutet, dass er anlegen soll. Unterwegs steigen jedoch nur wenige Einheimische zu oder aus. Oft wurden nur Waren ge- oder entladen. Bei jedem dieser Doerfer konnten wir spielende Kinder beobachten, welche sich am Ufer des Mekongs vergnuegten. Diese liessen sich durch die fotografierenden Touristen keineswegs ablenken...

Nach rund 7 Stunden auf ziemlich unbequemen und engen Holzbaenken mit steilen Lehnen waren wir froh, Pakbeng, unser Etappenziel, erreicht zu haben und unsere steifen Gelenke etwas zu bewegen. Dieser Ort zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass alle Boote auf dem Weg von Houay Xai nach Luang Prabang oder umgekehrt hier anlegen. Deshalb stehen in Pakbeng viele Guesthaeuser und Restaurants, die um die ankommenden Touristen buhlen. Dies erschwert das Aussteigen aus dem Boot. Morgens um neun ist die Welt wieder in Ordnung, denn dann ist auch das zweite Boot abgefahren und freiwillig bleibt niemand laenger in diesem Ort. Durch die Schilderungen in unserem Reisefuehrer, mit Horrorgeschichten ueber Stomausfaelle und Diebstaehle, befuerchteten wir das Schlimmste...

Wir stiegen in einen kleinen Gaestehaus in der Naehe der Schiffsanlegestelle ab, sodass wir am naechsten Morgen nicht weit zum Boot hatten und so 5 Minuten laenger schlafen konnten. Der Stromausfall bewahrheitetet sich dann auch, so dass wir auf Kerzen und Taschenlampe angewiesen waren, bestohlen wurden wir nicht und auch andere "Raeubergeschichten" erlebten wir nicht. Wir teilten uns das Zimmer mit Sophie, der Englaenderin, welche wir seit Gibbon Experience kennen. Waehrend Patrik und ich im Bett schliefen, begnuegte sich Sophie mit einer Matratze auf dem Boden. Die erste Matratze mussten wir aber kurz vor dem Schlafengehen nochmals umtauschen, da wir im Taschenlampenlicht Ungeziefer, wahrscheinlich Bettwanzen, entdecken konnten! Das Patrik und Sophie bereits ein paar juckende Bisse seit der Gibbon Experience besitzten, konnten wir alle auf weitere verzichten!!!

Am zweiten Tag fuhren wir mit dem Boot wiederum in sieben Stunden nach Luang Prabang. Wobei wir dieses Mal auf etwas bequemeren Plasikstuehlen sitzen konnten. Diese waren aber im hinteren Teil des Bootes, was mehr Motorenlaerm bedeutete und man sich nur schwer unterhalten konnte. Auch der i-pod hatte keine Chance. Doch mit genuegend Lekture war auch dies kein Problem. Zudem entschaedigte die ausserordentlich schoene Landschaft entlang des Mekongs fuer die Strapazen der Reise. Obwohl der Mekong noch nicht die Haelfte seines Weges bis zum suedchinesischen Meer erreicht hat, ist er bereits schon jetzt ein atemberaubend breiter Strom!

Bettina

Gibbon Experience

Nachdem ihr euch sicher alle unter www.gibbonx.org ueber die Gibbon Experience informiert habt, moechten wir euch erzaehlen, was wir waehrend den drei Tagen im Dschungel erlebt haben.

Lange waren wir nicht sicher, ob wir an der Gibbon Experience teilnehmen sollen, denn es ist ziemlich teuer. Doch als wir sahen, dass ein dreitaegiges Trekking im Norden Laos fast gleichviel kostet und die Gibbon Experience einzigartig ist, versuchten wir unser Glueck im Buero in Houay Xai. Denn normalweise muss man sich zehn Tage vorher anmelden. Obwohl die Gibbon Experience in keinem Reisefuehrer erwaehnt ist, ist die Nachfrage gross, dank Mund zu Mund Propaganda und verschiedenen Internetforen. Da sie fuer den naechsten Tag noch auf drei Personen warten, hatten wir eine grosse Chance, bereits mit der naechsten Gruppe mitgehen zu koennen. Tatsaechlich tauchten diese drei nicht auf und wir bekamen zwei Plaetze. Unsere Gruppe bestand aus einem Deutschen, einer Irin, einer Englaenderin, zwei Kanadiern und uns. Fuer einmal eine Gruppe ohne Hollaender. Zur Ehrenrettung meiner Halblandsleute: Ein Hollaender hat uns den Tipp gegeben betreffend der Gibbon Experience. Danke Bas!

Weil es am Tag zuvor geregnet hat, hiess das fuer uns, sechs Stunden durch den Dschungel zu marschieren. Dank den Gummischuhen mit Noppenprofil (=aehnlich von Fussballschuhen), die wir bekamen, hatten wir auf dem rutschigen Schlammpfad einen guten Halt. Zwischen durch regnete es, aber nicht so stark. Nach fuenf Stunden erreichten wir das Basisdorf.

Ein paar Informationen zur Gibbon Experience:
Gegruendet wurde die Gibbon Experience im Bokeo Nature Reserve im Norden Laos von einem Franzosen vor etwa drei Jahren. In diesem Park leben mehrere Gibbonfamilien. Die Idee war, ein Projekt zu starten, bei dem die einheimische Bevoelkerung mitarbeiten kann, um einen Sinn fuer den Erhalt des Regenwaldes und den Schutz der Tiere zu sehen. Im Moment arbeiten ueber 30 Einheimische fuer das Projekt, sowie ein paar Freiwillige aus westlichen Laendern. Wenn die ganze Infrastruktur steht, soll sie voellig in die Haende der Laoten uebergehen. Heute stehen fuenf komplette Baumhaeuser (mit Dusche und Toilette), beim sechsten fehlt die Wasserversorgung. Geplant sind noch weitere fuenf bis sechs Baumhaeuser. Als Verbindung zwischen den einzelnen Standorten wurden Stahlseile gespannt, an denen man sich mit Rollern einhaengen und rutschend "fortbewegen" kann. Das Ganze funktioniert natuerlich nur in eine Richtung. Schaut unsere Fotos an und ihr werdet es besser verstehen.

Zurueck zu unserem Trip: Die letzte Stunde vom Dorf war die Schlimmste. Zuerst mussten wir einen Fluss durchqueren. Das Wasser war zwar nur knoechelhoch, aber nachher hatten wir alle nasse Fuesse. Durch den Urwald fuehrte ein steiler, schlammiger Weg. Nur muehsam kamen wir voran. Ally, die Quasseltante aus Irland, hatte wegen einer geplatzten Blasen eine blutige Ferse. Schliesslich erreichten wir das Camp, wo wir von einem asiatischen Schwarzbaeren, einem kleinen Affen, einer Katze sowie ein paar Tourguides begruesst wurden. Ausgeruestet mit einem Klettergurt mit Rollen ging es zur ersten Zipline, die zum Baumhaus fuehrte. Da es Mateo, einer der Kanadier, dem Tourguide Dave gleichtun wollte, und mit einem kurzen Spurt startete, verhedderte er sich mit seinen Dread Locks am Kabel und riss sich eine halbe Locke aus. Der laotische Tourguide meinte ganz trocken, dass dies ein Beispiel sei, wie man es nicht machen sollte. Ohne weitere Zwischenfaelle erreichten wir das Baumhaus auf 35 Metern. Sogleich gingen wir auf Erkundungstour zu den einzelnen Ziplines. Eine der Zipline ist fast 450 Meter lang und man ist ueber 30 Sekunden unterwegs. Dabei hat man eine fantastische Aussicht ueber den Dschungel, Baeume soweit das Auge reicht, etwa 60 bis 80 Meter ueber dem Boden. Zwischen den einzelnen Ziplines muss man jeweils ein paar Minuten laufen, um wieder Hoehe zu gewinnen.

Geschlafen wird wie schon erwaehnt in den Baumhaeusern, ausgeruestet mit einem Frischwasserhahn und Badezimmer mit Dusche und Toilette (mit atemberaubenden Blick in den Urwald und durch den Lattenrost bei der Dusche auch nach unten). Das Essen wird von den Laoten ueber die Zipline gebracht. Unglaublich wie sie es schaffen, so elegant drei Toepfe mit Essen, die grossen Taschen mit Badetuechern und Decken zu bringen. Kaum sind sie da, sind sie auch schon wieder verschwunden. Die Hauptnahrung besteht aus Klebreis (sticky Rice) mit verschiedenen Gemuesen und wer wollte, Fleisch (wir Vegetarier waren fuer einmal in der Mehrheit!). Und das drei Mal am Tag. Zum Fruehstueck gab es als Abwechslung Ruehreier statt Fleisch.

Doch die Hauptsache war natuerlich das Zippen, das wir vor allem am zweiten Tag ausgiebig genossen. Einige konnten mit ihren Fotoapparaten auch filmen. Das Resultat waren abenteuerliche Filme hoch ueber dem Dschungel mit denentsprechenden Kommentaren oder Schreien. Am Morgen des zweiten Tages hoerten wir die Gibbons singen. Sie waren ganz nah, wir konnten sie sogar sehen, wenn auch nur als schwarze Punkte in den schwankenden Baeumen. Wenn die Gibbons am Morgen singen, bedeutet das, dass es nicht regnet. Regnet es zwei Tage hintereinander nicht, dann werden wir mit dem Jeep abgeholt, ansonsten muessen wir sieben Stunden zuruecklaufen. Fuer die Schlaumeier: Ich weiss selber, dass der Hinweg nur sechs Stunden dauerte, aber wir haben das Baumhaus gewechselt und von diesem sind es eben sieben Stunden. Da alle mehr ode weniger laediert waren, beteten wir, dass wir die Gibbons auch am dritten Tag singen hoeren. Bettina hatte auf einem Zehen eine Blase und ich war einmal zu schnell auf der Zipline unterwegs, so dass ich mit der Schulter statt dem Roller bremste. Was eine Schuerfung hinterliess, welche aber mittlerweile gut heilt. Jedoch wird mich ein bleibendes Souvenir in Form einer Narbe an dieses Erlebnis im Dschungel von Nordlaos erinnern!

Unser Flehen wurde erhoert und die Gibbons sangen auch am letzten Tag. Zu weit weg, um sie sehen zu koennen. Auf dem Rueckweg mussten wir drei Fluesse durchwaten, der erste war fast huefttief, so dass wir die Hosen auszogen. Unser Guide meinte, wir sollen die Hosen nicht wieder anziehen, weil bald ein zweiter Fluss kommt. Die Zeitangaben der Laoten sind nicht sehr zuverlaessig, es dauerte gut zehn Minuten bis zum naechsten Fluss. Waerend dieser Zeit setzten wir uns dem Gelaechter der auf dem Feld arbeitenden Laoten aus, die sich ueber unser komisches Aussehen amuesierten. Gut 45 Minuten nach uns kam dann der zweite Teil unserer Gruppe im Dorf an, wo der Jeep auf uns wartete. Der Weg zueruck nach Houay Xai war dann nicht minder spektakulaer, da die Strasse abschnittweise immer noch tiefschlammig war. Einmal mussten die Fahrer aussteigen und mit Schaufeln und Hacken die Strasse fuer die Weiterfahrt praeparieren. Kurz bevor wir die Teerstrasse erreichten, durchquerten wir nochmals einen Fluss- diesmal trockenen Fusses auf dem Pick up sitzend!

Falls ihr in naechster Zeit in Laos seid, duerft ihr die Gibbon Experience auf keinem Fall verpassen.

Patrik

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Ankunft in Laos

Nach der Ankunft in Laos haben wir lange ueberlegt, wohin unsere naechsten Schritte fuehren sollen. Nach laengerem Hin und Her, mehrfachem aenderen der Plaene sieht es nun folgendermassen aus: Morgen oder uebermorgen gehen wir auf die "Gibbon Experience" (Siehe www.gibbonx.org, ein Blick lohnt sich !), das heisst wir sind drei Tage im Dschungel. Danach fahren wir zwei Tage mit dem Slowboat auf dem Mekong von Houay Xai nach Luang Prabang.

Das heisst, wir sind in den naechsten Tagen nicht online. Sobald wir wieder in der Zivilisation sind, d.h. in Luang Prabang, berichten wir ausfuehrlich ueber unsere Erlebnisse.

Bettina und Patrik

Sonntag, 7. Oktober 2007

Tag der Lehrer - Im hohen Norden von Thailand

Heute am 7. Oktober wird in Laos der Tag der Lehrer gefeiert (In der reformwuetigen schweizerischen Schullandschaft koennte dies eigentlich auch eingefuehrt werden). Wie dieser Tag gefeiert wird, wissen wir leider auch nicht, denn wir sind immer noch in Thailand. Falls wir in Laos etwas herausbekommen, werden sofort darueber berichten.

In Thailand hat uns die Regenzeit eingeholt. Seit drei Tagen regnet es sehr oft und zeitweise auch heftig. Von Thaton einer Grenzstadt mit Myanmar/Birma fuhren wir mit einem Boot auf dem Mae Kok nach Chiang Rai. Waehrend dieser Fahrt regente es zum Glueck nur leicht. Der Fluss fuehrte viel Wasser, was die Fahrt beschleunigte und auch der Bootsfahrer legte sich ins Zeug. Zum Glueck kannte er den Weg und brachte uns sicher ans Ziel. Mit einem hollaendischen Paar, die mit dem Fahrrad von Chiang Rai nach Ayutthaya fahren und einem deutsch/schweizersichen Paar hatten wir ein eigenes Boot gechartert. So konnte wir unterwegs anhalten.

Von Chiang Rai erkundeten wir den hohen Norden Thailands. Mit einem Mietwagen samt Fahrer ging es zuerst auf den Doi Tung (1480 Meter), vom dortigen Kloster hat man bei klarem Wetter einen tollen Ausblick. Doch wie gesagt ist gerade Regenzeit und wir sahen so ziemlich nichts. Das Kloster wir zu allem auch noch renoviert. Als naechstes fuhren wir nach Mae Sai, Grenzstadt nach Birma. Hier ist der Grenzuebertritt fuer einen Tag noch moeglich, doch wir verzichteten darauf. Entweder richtig oder gar nicht. Diesseits und jenseits der Grenze kann man billig chinesiche Waren kaufen. So zum Beispiel drei nachgemachte Sonnenbrillen fuer 100 Baht (etwa 4 Fr.). Hier hatte das Wetter ein Einsehen mit uns und wir konnten vom Aussichtspunkt bei recht guter Sicht unsere Fotos machen. Nur wenige Minuten spaeter regnete es wieder aus Kuebeln. Nach einem Rundgang durch den Markt wollten wir wieder abfahren und sahen, dass hinter unserem Van (wir parkten quer zur Fahrtrichtung auf einem Parkplatz) ein Lieferungswagen (der parkte in Fahrtrichtung auf der Strasse) stand, der die Wegfahrt blockierte. Vom Fahrer war weit und breit nichts zu sehen. Wegschieben war auch nicht moeglich. Nach einer Viertelstunde tauchte ein Polizist auf, der in seine Trillerpfeife blies und wild mit den Armen fuchtelte. Dass der Fahrer des Lieferwagens dadurch auftauchte, hatte niemand von uns erwartet. Aber er machte die beiden Besitzer der Wagen rechts von uns ausfindig. Diese konnten vor dem Lieferwagen herausfahren und schliesslich gelang es auch unserem Fahrer, loszufahren.

Dass es unterwegs zum Goldenen Dreieck (Dreilaendereck Myanmar/Birma - Laos - Thailand) regnete, muss wohl nicht erwaehnt werden. Die Grenzregion dieser drei Laender heisst Goldenes Dreieck, weil hier drei Viertel des Weltopiums produziert wird. Heute stammt der groesste Teil aus Birma. In Thailand ist es wenigen Bergstaemmen erlaubt, Mohnpflanzen fuer die Opiumproduktion zu medizinischen Zwecken und fuer den Eigenbedarf anzubauen. Wie durch ein Wunder hatten wir auch hier eine Regenpause, so dass wir freie Sicht auf das Dreilaendereck hatten. Der Mae Sai River fliesst in den Mekong, der an dieser Stelle etwa hundert Meter breit ist. In der Naehe befindet sich die Hall of Opium, ein sehr interessantes und informatives Museum ueber die Geschichte, die Herstellung und die Auswirkungen des Opiums. Wir hatten nur noch eineinhalb Stunden Zeit, haetten gut und gerne die doppelte Zeit dort verbringenkoennen. Das selber Ausprobieren gehoerte natuerlich nicht zum Programm der Ausstellung. Das bisher interessanteste Museum unserer Reise.

Dank dem regnerischen und somit auch kuehlem Wetter hatten wir die ersten Tage, an denen wir nicht schwitzten. Auch brauchten wir fuer die Nacht seit langem wieder den normalen Schlafsack, sonst haetten wir gefroren. Als wir einmal in einem Raum waren, der mit einer Klimaanlage auf 21 Grad heruntergekuehlt war, begannen wir nach einer gewissen Zeit an zu frieren. Die Heimkehr naechsten Sommer wird fuer uns sicher schlimm, alles unter 25 Grad ist fuer uns zu kalt. Also sorgt fuer warmes Wetter naechsten Juni.

Morgen geht es weiter nach Chiang Khong, Grenzstadt zu Laos. Auf Laos freuen wir uns besonders, da wir ueber dieses Land bisher nur positives gehoert haben und alle davon schwaermen.

Patrik

Thailaendische Kueche

Waehrend unserer Tage in Chiang Mai, im Norden von Thailand, besuchte ich einen eintaegigen Kochkurs. In der Hoffnung, mir einige Grundkenntnisse der thailaendischen Kueche anzueigenen, welche ich dann zu Hause ausprobieren kann.

Da in Thailand immer noch Nebensaison ist, hat es verhaeltnismaessig wenig Reisende unterwegs. So waren wir nur zu dritt im Kochkurs. Ineke und Sanne waren aus Holland und wollten wie ich vegetarisch kochen. Nokky (=was auf thailaendisch Vogel bedeutet) war unsere Kochschulehrerin. Sie "zwitscherte" dann auch ununterbrochen, wusste immer noch etwas Interessantes oder Lustiges zu erzaehlen...

Am Morgen besuchten wir zuerst den lokalen Markt, wo wir die Zutaten fuer die Gerichte einkauften und die unterschiedlichsten Gemuese und Gewuerze kennenlernten. Natuerlich sah alles sehr einladend aus, die Vielfalt war beeindruckend und die frischen Gewurze dufteten herrlich! Nokky wusste auch ueber unsere Kueche Bescheid und so konnte sie uns erklaeren, welche Alternativen wir in Europa fuer gewisse Gemuese oder Gewuerze haben. Hier auf dem Markt war ich wie bereits bei anderen Gelegenheiten froh, kein Fleisch oder Fisch zu essen. Ich haette es mir naemlich nicht zugetraut, ein noch lebendes Huhn oder einen, in einem grossen Eimer, zappelnden Fisch fuer mein Essen zu kaufen!

In der Kochschule lernten wir dann zuerst den Umgang mit dem grossen Ruestmesser. Insbesondere das Kleinschneiden der Zutaten mit diesem Messer, ohne dabei auf die Finger sehen zu muessen und natuerlich ohne sich in die Finger zu schneiden (was das vegetarische Kochen zu nichte gemacht haette!) Gluecklicherweise ist es gelungen!

Schrittweise lernten wir die Zubereitung von sechs unterschiedlichen Gerichten. Wobei jeder seine zubereitete Portion im Anschluss essen durfte/musste. Darunter war natuerlich die "Nationalspeise" Pad Thai, eine Woknudeleintopf mit Gemuese und Tofu. Interessant fand ich die Erkenntnis, dass die Thais all ihre Gerichte nach dem Prinzip suess- sauer- scharf und salzig zubereiten. So kommt in alle Gerichte eine suesse Komponente. Oft ist es Kokosnusskaramelzucker, Rohrzucker o.ae. Weiter wird immer etwas Saures zugefuegt, was oft Limettensaft oder Tamarindepaste ist. Die Schaerfe bringt dann der gruene oder der rote Chili. Wobei der gruene Chili schaerfer als der rote Chili ist, dafuer schmecken die Gerichte mit gruenen Chili eher frischer. Auch kommt immer etws Salz in die Gerichte, jedoch verhaeltnissmaessig wenig, meist nur eine Prise, um dem Geschmack zu vervollstaendigen und nicht eigentlich um zu salzen.

Der Dessert bildete dann den kroenenden Abschluss unseres Kocherlebnisses und war dann auch bezueglich der Kalorien kaum zu uebertreffen. Wir bereiteten Bananen in Kokosnussmilch zu. Ich weiss nicht mehr, wie viele Essloeffel Zucker ich noch in die Kokosnussmilch zugefuehgt habe!!! (Einen fuer die Mutter, den Vater, die Grossmutter, -vater, Onkel, Tanten, .... Schatz und Geliebten, ... und wer einem sonst noch einfaellt. Wer viele Verwandte hat, bekommt einen ziemlich suessen Dessert). Es schmeckte aber natuerlich sehr lecker!

Zum Schuss haetten wir uns alle am liebsten rollend fortbewegt! Ich hatte dann fuer den Rest des Tages und bis zum naechten Morgen definitiv genug gegessen!

Bettina
(diplomierte Thaikoechin - werde das Diplom natuerlich goldig Einrahmen und in der Kueche aufhaengen!)

Montag, 1. Oktober 2007

Gesucht

Gerade haben wir ein paar Fotos hochgeladen und keine fuenf Minuten, nachdem die Fotos veroeffentlicht waren, haben wir gesehen, dass einige davon bereits angeschaut wurden. Wir fragen uns natuerlich, wer so fleissig unsere Fotos anschaut. Wetten werden noch angenommen.

Patrik