Die Hoehlen von Ellora liegen etwa 30 Kilometer ausserhalb von Aurangabad. Wir gelangten mit einem oeffentlichen Bus dorthin. Wobei die Qualitaet der Busse etwa jenen von Myanmar entspricht oder noch etwas schlecher ist. Die Strassen sind auch in etwa gleich, wenn auch die Fahrbahn etwas breiter ist. Fuer den Rueckweg nahmen wir uns einen Minivan eines Privatanbieters, was aber nicht komfortabler war, dafuer nochmals einen neue Erfahrug bezueglich Platzausnuetzung. Insgesamt waren wir naemlich 18 Erwachsene Personen in diesem normal grossen Van. Wovon 8 westliche Touristen! Der Fahrer fuhr in rasendem Tempo mit halsbrecherischen Ueberholmanoevern, sodass wir wenigsten schneller ans Ziel gelangten und wieder atmen konnten!
Die insgesamt 32 Hoehlen liegen auf einer Distanz von rund 2 Kilometern entlang eines Steilhangs. Sie wurden zwischen 500 und 870 nach Chr. in einer Art Wettbewerb erschaffen.
Die Hauptattraktion von Ellora ist der sogenannte Kailash Tempel, der aus einer riesigen Aushoehlung im Fels emporragt. Ein gigantischer, reich verzierter Gesteinsbrocken, aus dem spektakulaere Saeulengaenge, Hallen, Emporen und heilige Schreine geschaffen wurden. Hier ist die Bezeichung der Hoehle auch eine Fehlbezeichnung, denn obwohl er wie die anderen Tempel aus dem Fels geschlagen wurde, ist er ein Gebaeude. Seine Groesse ist atemberaubend und beeindruckte uns sehr. Fuer Patrik war es fototechnisch ein echte Herausforderung, die Groesse mit den speziellen Lichverhaeltinissen festzuhalten. Zudem gab es beim Klettern ueber die Treppenaufgaenge zu den Balkonen, Zinnen und Emporen immer wieder Neues zu entdecken. Wie gesagt, wurde der Tempel als ein Stueck in einer gigantischen "Bildhauerarbeit" aus dem Berg mit Pickel und Schaufel geschlagen. Man schaetzt, dass ungefaehr 250 000 Tonnen Stein entfernt wurden. Die Form des Haupttempels ist dem Berg Kailash in Tibet nachempfunden (Dieser Berg ist gemaess hinduistischen Glauben nach die Wohnstatt von Shiva und seiner Frau Parvati) .
Der urspruengliche Grund, warum in dieser so abgeschiedenen Landschaft diese einmaligen "Gebaeude" erschaffen wurden, war die beliebte Karawanenroute zwischen den Staedten im Norden und den Haefen der Westkueste Indiens.
Die Hoehlen von Ajanta sind 108 Kilometer von Aurangabad entfernt. Ein geschaeftstuechtiger Taxifahrer, nahm uns fuer einen wirklichen Spottpreis dorthin mit, da er 2 chinesische Touristinnen abholen musste. Die Taxifahrt war dann natuerlich super komfortabel, wobei ich eigentlich mittlerweile den oeffentlichen Bus bevorzuge, da man bei einem Crash noch mehr Blech um sich hat... Waehrend der Fahrer in moederischen Tempo dem Ziel entgegenfuhr, gefror mir fast das Blut in den Adern. Nachdem wir einmal fast mit einem entgegenkommenden Fahrzeug kollidierten, erklaerte uns der Fahrer daraufhin, in englisch mit einem sehr ausgepraegten indischen Akzent irgend etwas ueber seine Fahrerfahrung, bzw. -praxis. Wir verstanden kein Wort, nickten einfach freundlich laechelnd! Fuer den Rueckweg am naechsten Tag nahmen wir wieder den oeffentlichen Bus.
Die Felshoehlen von Ajana liegen wunderschoen in einer hufeisenfoermigen Schlucht mit fast senkrechten Waenden. Bis vor 2 Jahrhunderten waren sie nur dem hier ansaessigen Volk bekannt, bis sie 1819 von britischen Soldaten entdeckt wurden. Das Innere der insgesamt 28 Hoehlen ist mit wunderschoenen Felsmalereien verziert. Die Motive reichen von Schlachtfeldern mit Segelschiffen, Strassenszenen, Waelder mit wilden Tieren,...
Ajanta war fuer die umherziehenden buddhistischen Moenche der Region der ideale Ort fuer die Gruendung eines ihrer ersten festen Kloester, nahe genug an den Handelsrouten, um zu ihren Almosen zu gelangen und weit genug von der Zivilisation entfernt, um Ruhe und Frieden zu haben, die sie fuer die Meditation und die Gebete benoetigten. In ihrer Glanzzeit beheimateten die Hoehlen von Ajanta rund 200 Moenche, daneben Bildhauer, Maler und Arbeiter, die mit dem Ausbau der Hoehlen als Heiligtuemer und Wohnungen beschaeftigt waren.
Obwohl die Hoehlen etwas ausgeleuchtet werden, mussten wir uns mit der Taschenlampe behelfen um ueberhaupt etws von den Malereien zu sehen. Patrik kaempfte fuers Fotografieren mit der indischen Buerokratie, da das Fotografieren mit Stativ nicht erlaubt ist. Ausser man hat eine Sondergenehmigung welche man aber auf irgend einem Amt in der Hauptstadt Dehli beantragen muss. Da aber Reisefuehrer, Notizblock, Mobiltelefon, etc... nicht als Stativ gelten, tuermte er jeweils all dies aufeinander und kreierte ein taugliches "Stativ"... Resultate dieser Uebung werden bald veroeffentlicht.
Bettina