Der offizielle Name von Laos ist Lao Public Democratic Republic, wobei dieses Land so demokratisch ist damals die DDR (Deutsche Demokratische Republik) oder heute China. Laos gehoert zu den wenigen verbliebenen kommunistischen Laendern. Nach meinen Informationen gibt es noch fuenf kommunistische Laender, neben Laos und Vietnam noch China, Kuba und ?. Vielleicht weiss es jemand von euch. In Laos zeigt sich dies jedoch nicht so offensichtlich wie in Vietnam. Das einzige sichtbare Zeichen sind die Hammer und Sichel-Fahnen, die oft neben der offiziellen Landesfahne aufgehaengt werden.
Die Einheimischen sagen fuer P.D.R. "please don't rush". Dies sagt schon viel aus ueber das Land und das meine ich positiv. Hier ist alles viel gemuetlicher und weniger hektisch als in den Nachbarlaendern. Die Einzigen, welche sich zwischendurch aufregen sind Touristen, die wegen irgend etwas nicht zufrieden sind. So nervten sich einige, dass der Bus unterwegs tanken geht statt waehrend der Wartezeit. Dies ist aber einleuchtend, da die Tankstelle am Weg liegt und somit weniger herumgefahren wird. Uns gefaellt diese Gemaechlichkeit jedoch, denn wir haben auch Zeit und sind nicht im Stress wie andere. Die einzige Deadline fuer uns ist das Ablaufdatum des Visa.
Laos gehoert zu den aermsten Laendern der Welt. Haelt man sich jedoch nur in der Hauptstadt Vientiane (Wer hat vorher von dieser Stadt schon einmal etwas gehoert?) auf, erhaelt man einen anderen Eindruck. Auf den Strasse bewegen sich hauptsaechlich grosse Pick up's im Stile Toyota Hilux 2,4 oder 2,7 l und zwar die neusten Modelle mit getoenten Scheiben. Kleinwagen wie bei uns sieht man sehr selten. Haeufig zu Gesicht bekommt man jedoch den alten VW Kaefer und andere Oldtimer. Allgemein sieht man wenig Autos auf den Strassen, die Geschwindigkeitslimite innerorts liegt uebrigens bei 30 km/h.
Wenn man sich in der Hauptstadt ein wenig genauer umsieht, entdeckt man viele Bueros internationaler Hilfsorganisationen wie WHO, UNICEF, Rotes Kreuz aus verschiedenen Laendern, aber auch von bilateralen Entwicklungshilfeprogrammen oder von NGO's. Im ganzen Land findet man Schilder, welche darauf hinweisen, dass diese Strasse, Bruecke, Beleuchtung, Schule, etc. dank der Unterstuetzung eines bestimmten Landes erstellt werden konnte. Besonders Frankreich als ehemalige Kolonialmacht, der Nachbar Thailand und die regionale Supermacht Japan tun sich hervor, aber auch ein Schild mit der italienischen Fahne haben wir schon gesehen. Trotzdem liegt noch manches im Argen, so werden quadratmetergrosser Loecher im Trottoir (Buergersteig) nicht geflickt, kaputte Lampen nicht ausgewechselt, Busverbindungen existieren nicht mehr, weil die vor zwei Monaten weggeschwemmte Bruecke noch nicht repariert ist.
Sobald man die Staedte verlaesst, aendert sich das Bild. In den meisten Doerfer leben die Menschen in Bambushuetten, haben keine Strom- oder Wasserversorgung. Auch sind viele Strasse noch nicht geteert, sondern holprige Sandpisten. Kuehe und Wasserbueffel spazieren gemuetlich ueber die Strassen, Hunde sitzen sowieso ueberall herum. Reparaturen des Motorrades, des Autos oder LKW's werden direkt auf der Strase vorgenommen.
Im Moment ist Laos ein tolles Reiseland und legen allen ans Herz, hierher zu kommen. Es ist touristisch nicht so verdorben wie Thailand, die Leute sind nicht so geldgierig wie in Vietnam. Wie sich das Land in den naechsten Jahren entwickeln wird, wird sich noch zeigen. So wie wir von verschiedener Seite gehoert haben, soll Vietnam vor ein paar Jahren noch ganz anders gewesen sein, eher so wie Laos heute. Wir hoffen fuer Laos nur das Beste.
Patrik