Wir moechten euch hier einen Tag in der ehemaligen Koenigsstadt Luang Prabang schildern. Nach der zweitaegigen Bootsfahrt auf dem Mekong kamen wir hier an. Im 18. Jahrhundert standen hier 65 Kloester, in 29 davon leben heute noch Moenche. Jeden Tag findet in den Morgenstunden das dag bat, der Almosengang statt. Dem Alter nach aufgereiht, gehen die Moenche und Novizen durch die Strassen und erhalten von den Glaeubigen ihr Essen fuer den Tag.
Dieses Erlebnis wollten wir uns natuerlich nicht entgehen lassen und so fragten wir im Guesthouse, um welche Zeit dies stattfindet. Um Viertel nach fuenf, war die Antwort. Also verabredet wir uns mit Sophie, mit der wir seit der Gibbon Experience zusammen reisen, und einer Kollegin von ihr um fuenf Uhr. Auf leisen Sohlen schlichen wir durch das Guesthouse, um die Angestellten, die im Eingangsbereich auf dem Boden schlafen nicht zu wecken. Kaum waren wir draussen, wurden wir von drei Almosenverkaeuferinnen bestuermt. Mit dem Satz "You like the monks" wurden wir aufgefordert, uns fuer den Almosengang einzudecken. Dies liess schon erahnen, was auf uns zukommt.
Der Almosengang begann dann erst um sechs Uhr. Eine Gruppe von aelteren Japanern oder Koreanern hat sich auf Stuehlen am Strassenrand aufgereiht. Nur wenige Einheimische waren zu sehen. Die Moenche gingen mit stoischer Ruhe, jedoch mit zuegigem Schritt an den Glaeubigen vorbei. Einige der Gaben, vor allem Klebreis gaben sie gleich an Bettler weiter. Auch sonst gehoeren die Moenche zum alltaeglichen Bild. Oft sieht man sie in Zweier- oder Dreiergruppen unterwegs, meist mit einem Regenschirm "bewaffnet", um sich vor der Sonne zu schuetzen, da es ihnen nicht erlaubt ist, den Kopf zu bedecken. Oder man trifft einen Moench im Internetshop wie gerade jetzt.
Um die fruehen Morgenstunden zu nutzen, stiegen wir nach dem Fruehstueck zum Phousi hinauf. Dies ist der Hausberg Luang Prabangs, von dem man einen tollen Blick auf die Tempellandschaft und den Mekong hat. Ueber 329 Stufen fuehrt der Weg nach oben, vorbei am Heiligen Fussabdruck Buddhas. Er scheint ziemlich grosse Fuesse gehabt zu haben. Tatsaechlich bietet sich einem vom Phousi ein schoenes Panorama.
Weil das Palastmuseum Dienstags geschlossen ist, spazieren wir dem Mekong entlang zum Vat Xieng Thong, einem der beeindruckendsten Kloester von Laos. 1560 wurde es als koenigliches Kloster erbaut. Wir verschonen euch hier mit weiteren Details zu dieser praechtigen Anlage, verweisen euch auf die Fotoseite, wo bald entsprechende Fotos erscheinen werden.
Vor dem Ausflug zum Wasserfall Kuang Xi verpflegen wir uns in einem Restaurant am Mekong. Fuer die 32 km lange Strecke brachte der Fahrer fast 45 min, da innerorts die Geschwindigkeit auf 30 km/h begrenzt ist und er ausserorts auch nicht viel schneller fuhr. Daneben hat es immer wieder Kuehe und Wasserbueffel, welche gemuetlich ueber die Strasse gehen und natuerlich Vortritt geniessen. Der Wasserfall liegt in einer Dschungellandschaft und stuerzt ueber 30 m in die Tiefe. An den Seiten fuehren Wege nach oben, wobei derjenige, den wir fuer den Weg nach oben gewaehlt haben, stark an die Gibbon Experience erinnerte. Oben angekommen, durchwateten wir den Fluss, um an der anderen Seite runterzugehen. Unterhalb des Wasserfalls hat es Badestelle. Obwohl das Wasser ziemlich kalt war, liessen wir uns das erfrischende Bad nicht entgehen.
Fuer das Abendessen gingen wir an den Nachtmarkt, wo wir an einem Stand ein vegetarisches Buffet fuer 5000 Kip (1 Fr. entspricht etwa 7400 Kip) pro Teller assen. Die Teller konnten dabei gefuellt werden wie man will. Das obligatorische BeerLoa kostet mit 9000 Kip fast das Doppelte (ist aber auch eine grosse Flasche, 640 ml). Nachdem wir durch den Nachtmarkt geschlendert waren, bis dieser gegen 22.00 Uhr schloss, gingen wir ins Hive, eine angesagte Bar, bis sie uns auch dort um Mitternacht rauswarfen.
Keine Angst, dies ist auch fuer uns kein normaler Tag, aber genau so hat es sich abgespielt. Die vier wichtigsten Attraktionen einer Stadt am gleichen Tag tun wir uns sonst nicht an, sondern es nehmen es gemuetlicher. Die naechsten drei Tage in Luang Prabang bestanden dann auch hauptsaechlich im Ausschlafen, verschiedenen Marktbesuchen und dem Besuch des Palastmuseums.
Patrik