Freitag, 7. Dezember 2007

Waterfestival in Phnom Penh

Eigentlich finde ich Vergleiche zwischen Laendern nicht so toll und vermeide es nach Moeglichkeit. Doch nachdem wir in Vientiane/Laos und Phnom Penh Bootsrennen erlebt haben, draengt sich ein solcher auf. In Vientiane waren die Bootsrennen der Abschluss des dreitegigen Festivals. Wegen zu wenig teilnehmenden Booten wurde nur an einem Tag gerudert. In Phnom Penh fanden an allen drei Tagen des Waterfestivals Bootsrennen statt, sogar nichts anderes als Bootsrennen. Es waren 434 Boote gemeldet aus allen Provinzen des Landes sowie aus den Staaten der Region. Sogar aus dem Sultanat Brunei war ein Boot am Start.

Jedes Boot in Phnom Penh hatte zwei Rennen und am Ende des Festivals hatte es keinen Sieger. Das olympische Motto, dabei sein ist wichtiger als gewinnen, wurde hier gelebt. Deshalb wurde die einzelnen Rennen gar nicht gross zur Kenntnis genommen und es waren alle paar Minuten Boote am Rudern. In Vientiane ging es hingegen darum, einen Sieger der Bootsrennen zu bestimmen. Zwischen den einzelnen Rennen gab es teils lange Pausen und die Zuschauer interessierten sich fuer den Ausgang der jeweiligen Rennen.

In Phnom Penh stand fuer die auslaendischen Gaeste eine spezielle Tribuene, direkt neben der Tribuene fuer die offiziellen Gaeste, natuerlich ein bisschen niedriger. Um zu dieser Tribuene zu gelangen, mussten wir durch einen Metalldetektor hindurch gehen. Alle Taschen wurden von Bodyguards in zu grossen dunklen Anzuegen mit billigen Plstiksonnenbrillen genaustens durchsucht. Da diese Tribuene vom staatlichen Tourismusbuero und der Biermarke Angkor gesponsort wurde, erhielten die Maenner gratis eine Buechse Angkor Bier, mit Strohhalm! Der Koenig war auch auf der offiziellen Tribuene, wir haben ihn aber leider verpasst. In Vientiane hingegen gab es fuer Touristen keine besseren Plaetze, die Haupttribuene blieb den Parteikadern und Botschaftern vorbehalten. Wir wurden genau gleich "schikaniert" wie die gewoehnliche Bevoelkerung.

Beim Waterfestival in Phnom Penh ereignete sich ein tragischer Unfall. Nach der Zieldruchfahrt geriet ein Boot aus Singapur in Turbulenzen und das Boot kenterte. Alle 22 Ruderer fielen ins Wasser, schwimmen konnte keiner, fuenf der erschoepften Ruderer schafften es leider nicht, sich an einem der Boote festzuhalten und ertranken. Dies war der erste solche Unfall bei diesen Wettfahrten in Phnom Penh.

Patrik