Morgens fuer lokale Verhaeltnisse ziemlich punktlich um 8 Uhr brachte uns ein kleines Boot ans Festland nach Nakasang. Vom der Bootsanlegestelle mussten wir dann einige hundert Meter zu Fuss bis zur Bushaltestelle gehen. Was aber nicht mehr als ein gemauerter Unterstand war. Dort wurde uns gesagt, dass wir noch etwa 30 Minuten auf die Busse warten muessten. Waehrend wir Traveller uns die Wartezeit mit Gespraechen ueber Erlebnisse in Laos verkuerzten, verteilten die rund 5 einheimischen Maenner unsere bezahlten Dollars untereinader, was uns an eine Gant (Viehauktion) erinnerte.
Um 9 Uhr ging es dann weiter. Wobei wir in die, bereits seid 8 Uhr bereitsstehenden, Mini-Vans einstiegen. Unser Gepaeck wurde auf das Fahrzeugdach gebunden. Zuerst fuhren wir auf einer Teerstrasse Richtung Sueden. Rund 7 Kilometer vor der Grenze endete diese und wir folgten einen hoprigen und mit Schlagloecher gepickte Naturstrasse, welche durch einen recht dichten Wald fuehrte. Man stelle sich in der Fantasie eine Raeuber- und Schmugglerstrasse vor, was der Strasse so ziemlich entspricht. Einmal mussten wir anhalten, da sich Aeste im Unterbau des Autos verfingen. Bei einigen Schlagloechern glauben wir, dass die Radachse des Wagen bricht. Fuer diese sieben Kilometer benoetigten wir etwas mehr als 30 Minuten - was wohl alles ueber den Strassenzustand sagt!
Fuers Visa wurde uns ein Formular ausgehaendigt, zudem benoetigten wir ein Passfoto. Unsere Daten wurde von Major Rose Dath, laut Stempel dem Chief of Visa Service aufs
Auf der kambotschanischen Seite wurde unser Gepaeck wieder auf oder bzw. in den Minibussen verstaut. Von dort wurden wir weiter suedlich gebracht. Bereits nach rund einer halben Stunde Fahrzeit sahen wir mit den zwei wichtigsten Problemen von Kambodscha konfrontiert: einerseits der Korruption und andererseits der Armut. Entlang der Strasse konnten wir kleine, sehr einfache Holzhuettendorfer sehen, die weder fliessendes Wasser in irgend einer Form noch Elektrizitaet besassen. Obwohl Laos auch ein armes Drittweltland ist, ist die Landbevoelkerung von Kambotscha noch aermer.
Nach rund einer Stunde erreichten wir Strung Treng, den ersten groesseren Ort in Kambodschas Norden. Wir stoppten am Flussufer und es wurde uns mitgeteilt, dass wir hier auf die Ueberfahrt mit einer kleinen Faehre warten muessen. Komischerweise befand sich eine Bruecke in Sichtweite. Nach einiger Wartezeit mussten wir auch unser Gepaeck aus dem Wagen nehmen und dieses mit auf die Faehre nehmen. Auf der anderen Flussseite erwartete uns Mister T. und brachte uns in sein Restaurant. Er erklaerte, dass wir hier auf das Eintreffen des Fahrzeuges warten muessen, welches uns weiter bis nach Kratie, unserem Etappenziel bringen soll. Nach einer Stunde, in der wir uns alle verpflegt hatte, traf dann das Fahrzeug ein. Es war wieder der gleiche Wagen und derselbe Fahrer wie auf der anderen Seite des Flusses!
Schliesslich erreichten wir Kratie, wo wir direkt vor einem Gaestehaus mit Restaurant abgesetzt wurden. Natuerlich erwarteten die Busfahrer, dass wir auch hier einchekten. Da das Gaestehaus in unserem Reisefueher erwaehnt war, das Preis-Leistungsverhaeltnis fuer uns stimmte, stiegen wir hier ab. Fuer rund 10 andere Traveller, welche weiter nach Phnom Penh oder nach Siem Reap wollten, begann das gleiche Spiel wieder von vorne. Sie mussten wieder eine Stunde auf einen Anschlussbus warten, konnten sich aber derweil wieder im Restaurant verpflegen...
Nach rund 8 stundiger Reise fuer laecherliche 190 Kilometer genossen wir dann umso mehr den Abend in geselliger Runde beim ersten kambodschanischen Angkor Beer (Fuer mich, die auch nach viermonatiger Reise durch Asien, mit unzaehligen verschiedenen Biersorten immer noch kein Bier trinkt, war dann der Bananen-Shake)!
Bettina