Samstag, 1. September 2007

You should go to Bali

Diesen Satz haben wir in den letzten gut zwei Wochen schon mehrmals gehoert. Nicht von den wenigen anderen Touristen, sondern von den Bewohnern von Java, als wir ihnen sagten, dass wir vier Wochen auf Java bleiben wollen. Die Indonesier sind sehr freundlich und sprechen uns immer wieder an. Dabei fragen sie natuerlich die ueblichen Fragen (Woher wir kommen, wie wir heissen, ob wir verheiratet sind usw.) und fragen uns nach unseren weiteren Plaenen und wo wir bisher schon waren. Manchmal versuchten wir zu erklaeren, dass wir im naechsten Fruehjahr vier Wochen nach Bali reisen, manchmal liessen wir dies bleiben. Irgendwie unverstaendlich und auch schade, sie sollten doch stolz sein, dass wir vier Wochen auf Java verbringen wollen. Wahrscheinlich meinen sie, dass alle nur wegen Bali nach Indonesien reisen. Dies trifft wohl auch auf viele zu.

Trotzdem bleiben wir dabei, wir werden nur Java bereisen. Uns gefaellt es hier und gerne machen wir ein bisschen Werbung fuer diese Insel, die wegen dem Tsunami unter einem Einbruch des Tourismus litt/leidet. Erst langsam kommen die Touristen zurueck. Dabei bieten sich gerade unsere Sommerferien fuer eine Reise in Java an, weil dann am wenigsten Regen faellt. Die Temperaturen sind das ganze Jahr ueber ziemlich gleich, da es nah am Aequator liegt. Es ist heiss, aber nicht schwuel. Das Land bietet vieles: freundliche Menschen, tolle Bauwerke (Borobudur gehoert fuer viele zu den Weltwundern, daneben Prambanan und weiter Palaeste und Tempel), viele Vulkane, die "erwandert" werden koennen, schoene Badestraende, herrliche Reisterrassen, Basare/Maerkte. Wer will kann es sehr urspruenglich haben, z.B. Reisen im oeffentlichen Bus, aber auch die luxurioese Variante im klimatisierten Privatauto ist moeglich.

Indonesien ist das groesste muslimische Land der Welt und wir hatten deswegen auch unsere Bedenken, diese waren jedoch unbegruendet. Zwar hat es verschleierte Frauen, mit Burka haben wir erst eine gesehen. In den Staedten hat es viele Frauen, die unverschleiert sind. Einer erklaerte uns einmal, dass die Bewohner von Java in ihrem Herzen ein bisschen Hindus sind und es deshalb keine Kaemfe zwischen den Religionen gibt. Die Indonesier sind tolerante Menschen, auch was die Religion betrifft. Im Staatswappen werden die fuenf Grundprinzipien Indonesiens dargestellt. Eines ist ein Stern und der bedeutet Glaube an einen Gott, ganz gleich ob christlicher oder islamischer Gott, ob Buddha oder Shiva. Ein Nachteil hat der Islam: Wenn das Hotel in der Naehe einer Moschee steht, dann wird man am Morgen ziemlich frueh (halb fuenf) durch den Muezin geweckt. Also vor dem Einchecken immer zuerst fragen, wo die naechste Moschee steht. Daneben ist das Bier oft das Teuerste auf der Speisekarte, wenn es ueberhaupt Alkohol gibt. Doch die vielen verschiedenen feinen frischen Fruchtsaefte "troesten" darueber hinweg.

Obwohl wir zugeben muessen, dass wir rein zeitmaessig ohne weiteres eine Woche Bali einplanen koennten. Doch wir schaetzen es, einmal ein bisschen mehr Zeit zu haben, das Tagesprogramm locker zu gestalten. Auch muessen wir nicht jeden Palast, jedes Kloster oder jeden Tempel ansehen, sondern wir konzentrieren uns auf einzelne Sehenswuerdigkeiten. So bleiben wir drei, vier statt zwei Tage an einem Ort und haben so jeweils ein Stammlokal (das kulinarische Angebot ist nicht so gross wie an anderen Orten). In Solo haben wir dank des Reisefuehrers ein Restaurant "entdeckt", das frisches Brot anbietet. Welch ein Genuss nach dem vielen laschen Toastbrot oder suessem Gebaeck. Immer wieder stossen wir auf solche Leckereien. In Pangandaran hatten wir echte Aelplermaccharonen, denn das Lokal wird von einer Schweizerin gefuehrt. In Dieng stand Swiss Rosti auf dem Menue. Logisch, dass wir das bestellten. Es waren Pommes Frites mit Tomaten und einem Ei, welche Enttaeuschung, obwohl das Essen gut schmeckte. Wir haben noch nie so viele Eier gegessen wie auf Java. Zum Fruehstueck hat man oft die Wahl zwischen Toast mit Butter und Marmelade oder Toast mit Omelett, hartgekochtem Ei oder Ruehrei. Da die Marmelade nicht besonders gut schmeckt, waehlten wir meist das mit Ei. Auch zum Nasi Goreng wird oft ein Ei serviert. Wegen dem Cholesterin verzichten wir manchmal auf das Ei.

Patrik

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