Sonntag, 23. September 2007

Tauchen in Thailand - ein einmaliges Erlebnis

Nach 4 Tagen in Bangkok beschlossen wir in den Sueden auf die Insel Ko Tao (=Schildkroeteninsel) zu fahren. Um wieder etwas Abwechslung in unserem Reiseprogramm zu haben und uns im Tauchen zu versuchen, bevor wir Richtung Norden aufbrechen. Zumal uns von vielen Seiten das Tauchen in Thailand als "must do" nahegelegt wurde.

Mit einen komfortablem AC-Nachtbus fuhren wir direkt von der Khao San Road Richtung Sueden bis nach Chumphon. Die Fahrt im Bus war extrem bequem, da der Doppelstoeckerbus europaeischen Standart mit TV u.a... aufwies und keinen Vergleich mit unseren Busfahrten in Vietnam oder Indonesien hatte.

Um etwa halb fuenf Uhr morgens erreichten wir den Pier von Chumphon. Das Wetter zeigte sich auf Grund der immer noch herrschenden Regenzeit von seiner eher unfreundlichen Seite. Es regnete, war windig und das Meer alles andere wie aus dem Ferienprospekt. Etwas zwei Stunden spaeter stiegen wir auf einen High-Speed-Catamaran, welcher uns in eineinhalb Stunden nah Ko Tao bringen sollte. Der Wind war immer noch recht stark und laut der Schiffsbesatzung musste man mit rund 3 m hohen Wellen auf dem Meer rechnen.

Waehrend der Ueberfahrt gab es dann wieder einen Film am TV. Ich habe schon lange nicht mehr so viel fern gesehen in so kurzer Zeit. Puenktlich legte der Catamaran an dem Pier von Ko Tao an. Wir waren froh, dem Schiff entsteigen zu koennen, denn zeitweise hatte es doch ziemlich geschaukelt. Da ich vor der Ueberfahrt mit Tabletten gegen meine Seekrankheit vorgebeugt hatte, gehoerte ich gluecklicherweise nicht zu jenen, welche die Fahrt ueber die Reling des Schiffs gebeugt, auf der Toilette oder mit einem Plastiksack vor dem Gesicht verbrachten.

Ko Tao ist eine kleine Insel etwas noerdlich von Ko Samui im Golf von Thailand. Sie ist vor allem fuer seine Straende, die Schnorchelreviere und Tauchgebiete bekannt. So reihen sich an der Kueste die einzelnen Tauchresorte aneinander. Wir bezogen unsere Unterkunft auch in einem solchen Resort und meldeten uns fuer einen Tauchkurs an.

An den ersten zwei Halbtagen wurde uns von Jonathan, unserem britischen Tauchlehrer mit sehr guten Deutschkenntnissen, die Theorie des Tauchens vermittelt. Am Schluss gab es sogar eine Abschlusspruefung, wo es 50 Fragen zu beantworten gab. Die Theorie bestand ich mit Bravour, obwohl ich mich bei den Tauchgangsberechungen etwas schwer tat und alles schriftlich auf einem Zettel mit Hilfe der Tauchtabelle ausrechnen musste. Waehrend Patrik die Aufgaben mal so locker im Kopf loeste.

Der dritte und vierte Halbtag waren der Praxis im Schwimmband gewidmet. Bereits das Tragen der ganzen Tauchausruesteung mit Anzug, Flasche, Flossen, Brille und Schnorchel war fuer mich kein Genuss und loeste nicht wirklich Vorfreude aus. Ich fuehlte mich extrem eingeengt. Fuer den ersten Sprung ins Wasser konnte ich mich kaum ueberwinden, obwohl ich gerne im Wasser bin. Als erstes mussten wir unter Wasser verschiedene Uebungen machen, was bei mir nur teilweise klappte. Das Atmen aus dieser Flasche war fuer mich extem ungewohnt. Fuellte sich die Brille mit Wasser, tauchte ich auf, statt sie unter Wasser fachgerecht zu entleeren. Alles gute Zureden und die Tipps vom Tauchlehrer, wie beispielsweise beim Atmen eine Mundstellung wie beim Kuessen zu haben,... nuetzten nur wenig.

Waehrend ich beim Sport normalerweise gewohnt bin zu schwitzten, entstieg ich nach drei Stunden im Pool total durchgefroren dem Wasser. Mit meinen aufgeweichten Fingern und steifen Gliedern konnte ich mich nur muehsam aus der Ausruestung befreien... Da ich das Atemgeraet so vekrampft im Mund gehalten habe, hatte ich extreme Kieferschmerzen, schlimmer als nach einem Zahnarztbesuch! Ich glaube ich habe bei der Ausuebung einer sportlichen Taetigkeit noch nie so gefrohren wie hier...

Nach einer Pause folgte der zweite praktische Block nochmals im Schwimmbad, bevor es dann fuer Block fuenf und sechs aufs Meer hinaus gehen sollte. Die Pause bewirkte bei mir nicht ein Gewoehnen an die Situation in der Tauchausruestung und die Situation unter Wasser, sondern eher das Gegenteil. Ich bekam nun echt Panik unter Wasser, eine Art Platzangst,... und das in einem Schwimmbad mit 1,5 Metern Tiefe! Sobald ich untergetaucht war, musste ich wieder auftauchen... Hiermit beendete ich mein Taucherlebnis!

Da wir die Rueckfahrt nach Bangkok bereist organisiert hatten, erkundeten wir in den verbleibenden Tagen die Insel zu Fuss, kletterten ueber die Felsen direkt an der Kueste oder schlenderten dem Strand entlang. Wir hatten Zeit zum Relaxen und uns ueber die Weiterreise Gedanken zu machen. Fuer uns war es keine verlorene Zeit, nicht zuletzt auch wegen unserer Tauchgruppe. So verbrachten wir mit Thomas (aus der Schweiz) und Ronny und Alex (aus Deutschland) kurzweilige Abende beim gemuetlichen Nachtessen in einem der unzaehligen Restaurants direkt am Meer...

Im Nachhinein bin ich sogar froh, das Tauchen so fruehzeitig beendet zu haben, denn tragischerweise ereignete sich waehrend unsere Tage ein toedlicher Unfall einer Tauchschuelerin auf der Insel. Es wurde erzaehlt, dass sie unter Wasser ploetzlich Panik bekommen hat und in der Folge zu schnell auftauchte, was sie wahrscheinlich bewusstlos machte. Darauf sei sie schnell unter der Wasseroberflaeche wieder verschwunden. Obwohl 40 erfahrende Taucher nach ihr suchten, blieb sie verschwunden. Fuer den Tauchlehrer, die Gruppe und natuerlich die Angehoerigen zu Hause ist so ein Unfall unfassbar schrecklich.

Bettina

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