Donnerstag, 16. August 2007

Indonesien

Heute sind wir in Indonesien angekommen, gerade rechtzeitig, denn morgen feiern sie ihren Nationalfeiertag. So koennen wir den verpassten 1. August nachholen. Eher mit Militaerparaden wie mit einem Funken. Bin sehr gespannt, wie die Feier vor sich geht. Jakarta ist eine riesige Stadt, laut unserem Taxifahrer leben hier 14 mio. Menschen. Als wir ihm sagten, dass in der ganzen Schweiz nur 7 mio. leben, konnte er das Auto vor Lachen kaum gerade auf der Strasse halten. Eigentlich war es gar kein Taxi, sondern ein Privatfahrer mit einer Transportlizenz, die er stolz um den Hals trug. Der Mann auf dem Foto glich ihm ehrlich gesagt auch nicht besonders, aber er offerierte einen guten Preis und lachte gerne. Sobald wir sagen, dass wir aus der Schweiz kommen, sagen sie: "Rolex number 1". Luxus oder gefaelschte Uhren scheinen auch hier ein Thema zu sein.

Weil wir gestern Abend keinen Anschlussflug mehr hatten, verbrachten wir die Nacht wie viele andere auch in einer Lounge im Flughafen von Bangkok. Auf den Sofas konnte man noch recht gut schlafen, denn sie waren etwa so gross wie ein normales Bett. Das Problem waren die vielen Klimaanlagen, welche die Lounge so stark heruntergekuehlt haben, dass ich fror. Zum Glueck fand ich eine der violetten Decken der Thai Airways. Das Buchen des Fluges war eine ziemliche Odysee, denn in mehreren Reisebueros sagten sie uns, dass alle Fluege fuer die naechsten Tage ausgebucht sind. Wegen des Visas brauchten wir auch einen Rueckflug. Bei Thai Airways, das sind die mit den violetten Decken, wurden schliesslich doch noch fuendig. Der Flug war sogar frueher als geplant, so dass wir fast noch ein bisschen Stress hatten mit Kaufen der Souvenirs. Als kampferprobte Shopper haben wir auch das ueberstanden und das Paket bei der Hauptpost in Ho Chi Minh City abgegeben. Das ganze Paket wurde mit blauem Klebeband umwickelt, so dass man von der Schachtel nichts mehr sah. Als wir uns noch ein bisschen umschauten, sahen wir eine Wasserpuppe (das sind eine Art Marionetten, sehr typisch fuer Vietnam), die uns gut gefiel. Weil sie fuer den Weitertransport zu gross war, begann die ganze Prozedur mit Ausfuellen der Formulare fuer ein Paket von neuem.

Die Hotelzimmer in Indonesien haben nicht den Standard wie in Vietnam (Wenn wir das nach einem Hotel bereits sagen koennen). In Vietnam hatten wir fast ueberall eine Klimaanlage, einen Fernseher mit Satellitenkanaelen, die Hotels waren ziemlich neu und in einem recht guten baulichen Zustand. Unser jetziges Zimmer hat nur einen Ventilator, kein eigenes Bad und zum Nebenzimmer oben an der Decke mehrere Loecher. Da sie in einem Nachbarzimmer rauchen, haben wir die Loecher mit einem Plastiksack und Klebeband abgeklebt. Vielleicht liegt der Grund fuer die Wahl des Hotels auch darin, dass der Reisefuehrer drei Jahre alt ist. Im Oktober kommt die Neuauflage auf den Markt...

Als wir uns in einem Reisebuero wegen einem Bus oder Zug nach Yogyakarta erkundigen wollten und wir das Ticket schon fast gekauft hatten, fragte uns der Verkaeufer, ob wir unsere Plaene nicht aendern wollen, er wuerde uns etwas anderes vorschlagen. Bei mir schrillten bereits alle Alarmglocken und ich wollte bereits wieder aufstehen, denn wie oft haben wir diesen Spruch in Vietnam schon gehoert, einzig um uns etwas anderes und teureres verkaufen zu wollen. Widerwillig hoerten wir zu. Am Schluss hatten wir eine Reise fuer die ganze Insel Java zusammen. Als wir meinten, wir wuerden vorlaeufig nur die erste Teilstrecke buchen, bekamen wir die Antwort, dass er keine Zugsfahrkarten verkauft. Wir sollten doch morgen am Bahnhof vorbeischauen. Es gibt auch ehrliche Reiseveranstalter, die einem wirklich helfen wollen und nicht auf den Profit aus sind. Vielen Dank fuer diese Erfahrung, nach Vietnam habe ich nicht mehr daran geglaubt. Wir sind aber nicht mehr in Vietnam und deshalb sollen wir auch nicht alles mit Vietnam vergleichen.

Wir sind in Indonesien.

Patrik

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