Montag, 27. August 2007

Busfahren auf Java

Soweit ich mit in meinem Leben erinnern kann, bin ich noch nie so viel Bus gefahren wie in diesen knapp zwei Wochen hier auf Java. Nebst den ueblichen Bussen (in der Schweiz wuerde man Postauto sagen) gibt es hier ueberwiegend Minibusse. Diese haben etwa die Groesse einens VW-Busses und sind fuer 6 - 8 Personen gedacht.

Hier auf Indonesien herrscht Linksverkehr. Der Komfort der Busse ist unterschiedlich. Vom Van, mit europaeischem Standart und Klimaanlage, bis zur sogenannten "Klapperkiste", bei welchem die Metallfederung der Sitze schon nach wenigen Minuten Fahrt deutlich spuerbar ist und man bald nicht mehr weiss, wie man sich setzen soll, weil es so unbequem ist, dessen Lackerung mit dem Pinsel schon x-fach uebergemalt wurde und der Motor mittels Aneinanderhalten der Zuendungskabel gestartet werden muss, haben wir bisher die ganze Palette erlebt! S0lange ein Fahrzeug irgendwie fahrtuechtig ist, darf es auf den oeffentlichen Strassen fahren. Gestern haben wir beispielsweise ein Auto gesehen, wessen Carosserie vollstaendig mit breitem, feuerrotem Klebeband (nur die Farbe erinnterte entfernt an einen Ferrari) ueberzogen war.

Die Ueberlandstrassen sind schmale, geteerete Baender, welche sie durch die Landschaft und die Doerfer schlaengeln. In den Dorfern gibt es unzaehlige Schwellen (Geschwindigkeitsbrecher), welche eine fast vollstandiges Anhalten verlangen. Dafuer lassen die Fahrer dann nachher die Motoren aufheulen, wenn sie bis zur naechsten Schwelle Vollgas geben!

Da bei den meisten Minibussen die Klimaanlage nicht funktioniert, sind die Fenster geoeffnet. Wir sind jeweils froh, nicht allzu lange hinter einem stinkigen Lastwagen fahren zu muessen. Dennoch sind wir nach einem halben Tag meisten schwarz vom Russ und den Abgasen.

Waehrend einer laengeren Fahrt wird dann fuer das Mittagessen irgendwo in einem Restaurant angehalten. Diese Stopps sind dann auch eine Gelegendheit, die steifen Beine zu vertreten und sich ueber die Sitzposition fuer die kommenden ... Stunden Gedanken zu machen! Meist gibt es ein Buffet mit typischen indonesischen Speisen. Die Gerichte werden im Verlauf des Morgens gekocht, gebraten oder frittiert und man schoepft sich nach belieben auf den Teller. Fuer uns war es zu Beginn ungewohnt, dass sie dann zum Essen kalt sind. Eines dieser typischen Gerichte ist Gado Gado, eine Art Gemuesesalat an einer Erndussbuttersauce. Das Nationalgericht hier ist aber Nasi Goreng. Es ist gebratener (=goreng) Reis (=nasi) mit unterschiedlichen Variationen, beispielsweise mit Ayam (Huhn), Ikan (Fisch), Deging (Rind) und fuer uns auch mit Gemuese. Wir haben schon unzahelige Male Nasi gegessen, doch jedesmal schmeckte es anders und ist je nach dem unterschiedlich scharf.

Bettina

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