Dienstag, 10. Juni 2008

Pulau Langkawi

Nach ein paar Tagen in Georgetown fuhren wir mit dem Boot auf die Insel (=Pulau) Langkawi, noerdlich von Penang, nahe der thailaendischen Grenze. Ein Kellner auf dem Penang Hill erklaerte uns am Tag zuvor, dass die Ueberfahrt mit der Faehre ziemlich "shaky" sei. So beschlossen wir zum erstes Mal unsere Reisekrankheitstabletten praeventiv einzunehmen. Was aber absolut nicht noetig gewesen waere, da die Ueberfahrt ruhig und komfotabel verlief, obwohl wir sogar einmal durch ein Gewitter fuhren. Das Hauptproblem war eher die Klimaanlage des Bootes, diese kuehlte extrem stark, sodass wir das Gefuehl hatten, in einem fahrenden Kuehlschrank zu sitzen! Spaeter zeigten sich dafuer die Nebenwirkungen der Pillen in vollen Umfang. Die auf dem Beipackzettel erwaehnte Muedigkeit liess uns erstmal nach dem Bezug des Gaesthauszimmer in Pantai Cenang den ganzen Nachmittag tief und fest schlafen!

Nachdem wir in Kuah dem Hauptort von Langkawi angekommen waren, teilten wir uns mit einem anderen Paar ein Taxi zum Stand von Pantai (=Stand) Cenang an der Westkueste der Insel. Eigentlich herrscht hier Nebensaison, da aber die malaysischen Schulkinder immer noch Ferien hatten, verbrachten hier einige einheimische Familie ihre Ferien. Dennoch war der Strand ziemlich menschenleer. Was vielleicht daran liegen mag, dass die Hauptreligion der Islam ist und die Malayen nur beschraenkt "Wasserratten" sind. Sie scheinen dafuer eher Freude am "Abenteuerwassersport" (Jet-Ski u.a...) zu haben, der aber gluecklicherweise fuer uns am suedlichen Strandabschnitt angeboten wurde.

Wir quartierten und bei "Daddy" im sogenannten "Daddy's Guesthouse" ein. Der Besitzer oder eben "Daddy" war ein extrem frohlicher, kontaktfreudiger und gespraechiger Mensch. Auch die Zimmer hatte er sehr persoenlich gestaltet und wir fuehlten uns wie zu Hause, wenn man mal vom Bad absieht, welches ziemlichen malaysischen oder eben asiatischen Stil hatte!!!

Ein einem Nachmittag besuchten wir das Underwaterworld bei uns im Ort. Ein riesiges "Erlebnismuseum" ueber die Welt unter Wasser mit unzaehligen Aquarien, mit unterschiedlichen Fischen und sonstigem "Wassergetier". Leider war die Hauptattatraktion ein riesiges Wasserbecken mit Haien, anderen Fischen und Schildkroeten, welches man durchlaufen kann, leider geschlossen, da irgend ein Tierhasser im letzten November ein Insektizid in das Becken kippte und alle darin lebenden Tiere starben.

An zwei Tagen mieteten wir uns wieder einmal einen Motorroller, um die Umgebung und die Insel ein bisschen zu erkunden. So fuhren wir zu einsamen Staenden ganz im Norden der Insel. Da wir aber unser Badezeug nicht dabei hatten spazierten wir fuer einmal dem Stand entlang und sammelten Muscheln... (Wobei das Muschelsammeln eher mein Hobby ist denn Patriks! Er denkt da einfach zu praktisch und ans Mehrgewicht des Rucksacks!). Auf der Ostseite der Insel entdeckten wir einen Wasserfall in einer noch recht dschungelartigen Landschaft. An dessem Fusse sich in den natuerlichen Pool einheimische Kinder beim Baden vergnuegeten.

Der Hauptort Kuah im Sueden der Insel ist gepraegt von vielen, zum Teil sehr grossen Hotalanlagen und einigen grossen Shoppingzentren. Denn die Insel ist zollfei und wenn man einen mindestens 48igstuendigen Aufenthalt auf der Insel nachweisen kann, darf man ungehemmt zollfrei shoppen! So hat es viele Malayen, die hier ihre Wochenenden mit Shopping verbringen, was sich am Jetty (Bootshafen) unschwer an den riesigen, vollbepackten Einkaufstaschen erkennen laesst. Vorallem Spiritosen, Heimelektronik, Haushaltbedarf und Schokolade wir hier teilweise hemmungslos eingekauft... Wir beschraenkten uns auf ein essbares Quantum an echter Schweizer Schokolade, was bedeutete, dass wir die 500 Gramm Toblerone wieder ins Regal zuruecklegten!

Auf der Insel gibt es die Moeglichkeit mit einer Seilbahn mit schweizer Technik auf einen Vulkan zu fahren, um die Aussicht von dort ueber die Insel zu geniessen. Von einem Schweizer, der in Pantai Cenang seit 16 Jahren lebt, bekamen wir den Tipp dieses Touristenhighlight auszulassen und anstelle dessen mit dem Motorroller auf den hoechsten Vulkan, den Gunung Raya, zu fahren. Von dort sollte man die gleiche Aussicht haben, bezahlt keinen Eintritt und ist fern vom Touristenrummel. Das toente genau nach unserem Geschmack und so fuhren wir an einem Morgen von Meereshoehe, die kurveinreiche, aber geteerete Strasse hoch bis "Gipfel". Die Strasse schlaengelte sich durch eine dschungelartige Landschaft. An einer Stelle kroch sogar nach eine ueber 2 Meter lange Schlange vor uns ueber die Strasse, auch riesige, tropische Voegel (eine Mischung auf Papagai und Flamingo!) konnten wir entdecken. Vom oben konnten wir ueber einen Teil der Insel bis zum Meer blicken. Ein Securitas erklaerte uns, dass man in der Hochsaison/Trockenzeit bis nach Thailand blicken kann, da der Himmel dann meist wolkenlos sei. Aktuell zeigten sich am Horizont aber bereits die grossen Monsunwolken!

Wir hatten auf Langkawi im grossen und ganzen Wetterglueck. So schien tagsueber meist die Sonne und wir hatten blauen Himmel. Am Abend oder ueber Mittag hatten wir dreimal heftige Gewitter, doch so ploetzlich diese auch begonnen hatten und so kraeftig sie auch waren, hoerten sie doch meist nach 1 bis 2 Stunden wieder auf und die Sonne schien wieder. Fuer uns manchmal unglaublich. Denn wenn es in der Schweiz einmal so regnet, dann regnet es mindestens den ganzen Tag weiter! Bei einem dieser Regenguesse, welchem wir in einem lokalen Strassenrestaurant ueberdauerten, entdeckten wie ein weiteres Highlight der malayischen Fauna. So spazierte ein etwas 2 Meter langer Waran aus dem Dickicht und ueberquerte die Strasse. Es war ein Gefuhel von Interesse, Faszination und auch ein bisschen Grusel, diese so grosse und fremdartige Echse aus unmittelbarer Naehe zu beobachten!



Bettina